Wenn die Gemeinde betet

Erneuerung im Sinne des Textes in Apostelgeschichte 12,5: „ … von der Gemeinde aber wurde für ihn zu Gott gebetet“ erfahren.
Mein Wunsch ist, dass Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Ehepaare, Familien und Ältere, eine Erfüllung im Gebet finden. Sie sollen miterleben, wie die Gebetszeit die Gemeinde zusammenschweißt und auch in dieser Generation zur tragenden Säule des Gemeindelebens wird.

Bei den Gebetsversammlungen der Gemeinde ist es wichtig, auf Ausgewogenheit zu achten, damit die Gebete nicht nur als Bitten formuliert werden. Gelegentlich ist es nicht verkehrt, darauf aufmerksam zu machen, wenn der eine oder andere Bereich überbetont wird. Ansonsten ist es der Gemeinde freigestellt, wie sie mit den jeweiligen Teilaspekten des Gebets verfährt und sie in den Gesamtablauf integriert. Alles, was die Gemeinde und jeden Beter persönlich bewegt, darf gemäß den Zeugnissen der Heiligen Schrift zum Gebetsinhalt werden. Hierzu bieten sich verschiedene Möglichkeiten:

 

 

1. Die Bitte (Matth. 9,38; 18,19; Mk. 11,24; Jak. 5,13) Im gemeindlichen Gebet legst du Gott deine persönlichen Bedürfnisse und Wünsche vor. Dabei gibt es nichts, was zu groß oder zu klein wäre, sondern du darfst alles zu Ihm bringen! „Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen … eure Anliegen vor Gott kundwerden“ (Phil. 4,6; 1. Petr. 5,6-7).7

2. Die Fürbitte (Apg. 8,24; Kol. 1,9; 1. Tim. 2,1) Die Fürbitte sollte in der Gebetsstunde mindestens den gleichen Stellenwert einnehmen wie die übrigen Gebetsanliegen (Lk. 22,32; Apg. 12,5; Phil. 1,3-5; Kol. 1,3; Jak. 5,13-15 u.a.). In der Fürbitte treten die Betenden für die Anliegen des Anderen und vor allem für außenstehende Menschen vor Gott ein. Sie bitten ihn darum, im Leben dieser Personen einzugreifen. Dabei wird auch an die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft gedacht (1. Tim. 2,1-4). Jeremia kann wohl als der größte Beter unter den Propheten bezeichnet werden, besonders, was die Fürbitten für sein Volk anbelangte (Jer. 10,23- 25; 14,7-9.19-22).

3. Der Dank (Röm. 1,8; Eph. 5,20; Phil. 1,3; Kol. 3,17; 1. Tim. 4,4) Das Tischgebet (vgl. Matth. 26,26) ist immer ein Dankgebet. Es ist höflich, für all das Schöne „Danke“ zu sagen, das Gott dir schenkt. Doch darüber hinaus kann der Einzelne selbst für unangenehme Erlebnisse danken, denn auch sie kommen aus seiner liebenden Hand. Er weiß nämlich viel besser als wir, was gut für uns ist: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“ (Röm. 8,28; vgl. Eph. 5,20; 1. Thess. 5,17-18). In den meisten seiner Briefe dankte Paulus Gott ausdrücklich für die geistliche Frucht in den Missionsgemeinden (vgl. Röm. 1,8; 1. Kor. 1,4; 1. Thess. 1,2) und forderte diese dazu auf, ihm ihrerseits für alle seine Gaben zu danken (Phil. 4,6; Kol. 1,12; 3,17; 1. Tim. 2,1). Schließlich entspricht es dem Wesen des Dankgebets, dass es oft mit der Anbetung und dem Lob Gottes verbunden ist (Joh. 4,23; Apg. 16,25; Röm. 15,6).8

4. Die Anbetung (Apg. 16,25; Röm. 15,6; 1. Petr. 4,11; Offb. 14,7) Bei der Anbetung lässt die betende Gemeinde ihre Anliegen gänzlich beiseite und staunt über Gott. In lauten Gebeten rühmt sie SEINE Liebe, SEINE unendliche Macht, SEINE Barmherzigkeit und SEINE Ewigkeit. Anbetung kann demnach als eine Liebeserklärung an Gott bezeichnet werden (Ps. 66,1-4). Der entscheidendste Beweggrund dafür zu beten besteht also darin, dass die Gemeinde ihm dadurch die Ehre gibt. Wir sollten uns immer wieder vor Augen führen, dass Gott nicht von uns angeschwiegen werden möchte! 5. Das Bekenntnis Beim Bekenntnis wird die Schuld nicht klein geredet, sondern offen vor Gott genannt. Die Betenden beugen sich vor ihm und geben zu, dass sie falsch gehandelt haben. Anschließend bitten sie ihn darum, dass er ihnen die Schuld vergibt (2. Chr. 7,14; 1. Joh. 1,9; Lk. 18,9-14).

MERKE: Sowohl die Leiter der Gebetsversammlungen als auch die grundsätzlich verantwortlichen Personen für diesen Dienstbereich lassen sich vom Geist Gottes führen und bereiten sich auf dieser Grundlage auf die Gebetszeiten vor. Sie zitieren während der Zusammenkünfte passende Bibeltexte und geben der Gemeinde Impulse, um in die Gegenwart Gottes zu treten. Selbstverständlich ist es den Personen frei gestellt, worauf sie bei dem jeweiligen Gebetstreffen die Betonung legen und welche Aspekte sie besonders hervorheben wollen, denn „wo (…) der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Kor. 3,17).

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