Bei der Auswertung des Dienstes erfolgt eine Art Selbstkontrolle. Die Auswertung der Arbeit der Jugendleitung erfolgt
– durch die Gemeindeleitung
– durch die Jugendlichen
– durch den Herrn (1. Kor. 3,11-16)
„Wenn dein Dienst nicht mehr ausgewertet wird, ist er anscheinend den anderen nichts wert“, so lehrte Prof. Schmidt, Präsident des Menonite Brethren Biblical Seminary in Fresno, Kalifornien. Ein großes Stück Wahrheit steckt hinter dieser Aussage, wobei sie noch kein Modell der Auswertung vorgibt bzw. keine „nur so muss es sein“ Vorgabe gibt.
Im Grunde genommen bestehen verschiedene Möglichkeiten, den Dienst auszuwerten, angefangen von den freundschaftlichen Gesprächen vor oder nach den Veranstaltungen. Dann eignen sich die verschiedenen Gemeinderatssitzungen sowie Mitarbeiterbesprechungen als guter Boden für Auswertungen. Klausurtagungen und Gebetswochenenden sowie Sondertreffen dienen auch als gute Gelegenheiten für Auswertungsgespräche.
Im Bereich der Methodik wählen wir das persönliche Gespräch, die schriftliche Umfrage, das Telefon oder auch Gruppengespräche. Bei allen Möglichkeiten sollte bedacht werden, dass Lob und Tadel sich die Waage halten sollten und keine Personifikation stattfinden darf. Vielmehr sollte zwischen Person und Sache unterschieden werden.
1. durch die Gemeindeleitung
Ein Gebiet der Auswertung ist die Anwesenheit von Jugendleitern und Mitarbeitern sowie von Jugendlichen bei den gemeindlichen Veranstaltungen. Es gilt den Generationskonflikt zu überwinden und rechtzeitig Maßnahmen zu treffen, die vor größeren Schwierigkeiten und Spaltungen sowohl in den Familien wie auch in der Gemeinde bewahren.
Ein weiteres Testgebiet ist die biblische Unterweisung. Die noch nicht getauften Jugendlichen sollen in die Gemeinde eingeführt werden. Bekehrungen, Taufen und der Dienst in der Gemeinde wollen im Jugendalter eingeübt werden. Auswüchse wie Überbetonung der „Gabenlehre“, Gesetzlichkeit, Weltoffenheit oder auch charismatische Ausrichtung sollten rechtzeitig erkannt und in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
Dann beschäftigt sich die Gemeindeleitung mit dem Liedgut von Jugendlichen. Die Lieder beeinflussen ganze Generationen und sollten wohl durchdacht ausgewählt und eingesetzt werden. Eine große Hilfestellung bieten hier die Dirigenten der Gemeinden, die zusammen mit den Jugendmitarbeitern diesen Themenbereich abhandeln.
2. durch die Jugendlichen
Der Härtetest besteht in der stagnierenden oder wachsenden Zahl von Jugendstundenbesuchern! Wobei hier zu prüfen ist, ob die Botschaft sich den Zuhörern angepasst hat oder in klarer biblischer Wegweisung verkündigt wird.
Ausgewertet werden Jugendstunden, Mitarbeitertreffen, dann die Beziehung zur älteren Generation sowie die Sonderveranstaltungen wie Freizeiten, Ausflüge usw.
Bei den Auswertungen durch Jugendliche sollte das Wort aus 1. Kor. 4,1-4 beachtet werden. Die Treue zum Herrn ist in erster Linie entscheidend. Dann auch das Wort aus 1. Tim. „suchen sich Lehrer, die das predigen, wonach ihre Ohren jucken“
3. durch den Herrn
In 1. Kor. 3 lesen wir von dem Test, den wir alle bestehen müssen. Unser himmlischer Herr wird uns prüfen. Er wird unseren Dienst nach himmlischen und biblischen Maßstäben prüfen und beurteilen. Bei all dem menschlichen Lob und Dank sollten wir diesen Aspekt niemals aus den Augen verlieren – Gott beurteilt unseren Dienst und diese Auswertung ist die wichtigste von allen.